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Nachruf Julius Fidelis Dreher, Ehrenmitglied des Familienverbands

Mit dem Tod von Julius Fidelis Dreher verliert der Familienverband erneut ein Ehrenmitglied.
Die Mitteilung erreichte uns über seine Pfarrsekretärin Fr. Mathilde Gleichauf.

Fützen am Tag des Hl. Konrad von Konstanz, den 26.11.2021

Liebe Verwandten, liebe Freunde und Bekannte von Pfr. Dreher !
Am Sonntag feiern wir den 1. Advent und Julius war gerade dabei, sich auf seinen Weihnachtsbrief vorzubereiten und eine Hülle für seinen Brief rauszusuchen.
Doch dann kam sein Schöpfer und hat ihn am 18. November abberufen.
Er durfte einschlafen, war bis zum letzten Tag auf, auch fast jeden Tag zum Gebet in der Kirche und konnte den Kräften entsprechend, am Leben teilhaben.
Am 1. Oktober 1984 kam ich zu Julius, erlebte mit ihm viele Höhen und Tiefen und durfte zusehen, wie er im Ruhestand ab 1997 seinen Lebensabend bei unserer Familie im Frieden verbracht hat. Er wollte uns immer bei der Arbeit helfen. Besonders gerne ging er mit uns in den Wald, wenn wir einen Reisschlag hatten. Mit ihm zusammen habe ich viele Ster Holz gespalten, da war er in seinem Element. Auch im Garten war er mir immer eine Hilfe. Die letzten Jahre wurde es ruhiger, er konnte sich fast nicht mehr Bücken, die letzten Monate machte seine Hüfte nicht mehr mit und das Laufen wurde beschwerlich. Außerdem hat er mir jeden Tag nach dem Mittagessen das Geschirr gespült und unsere Oma hat abgetrocknet. Ja, so konnte er sich immer noch nützlich machen.
Nun mussten wir Abschied nehmen und am Montag, den 22. NOvember wurde er feierlich beigesetzt, am Montag, den 29. November haben wir das Requiem in Blumberg gefeiert. Die Feier wurde per Livestream aufgezeichnet und kann online nachgeschaut werden (https://www.kath-kirche-blumberg.de/).
Julius und ich haben viel über den Glauben und die Kirche gesprochen, vor allem aber auch ohne Scheu über das Sterben und den Bruder Tod. Viele Menschen hat er zu Grabe getragen und es war ihm bewusst, dass er auch bald Gott schauen darf.
Er hat mir ein geistliches Testament hinterlassen und die nachfolgenden Zeilen sind wörtlich draus entnommen. Somit erhält nun dieses Jahr zum 1. Advent doch jeder einen Brief von Julius, seinen letzten Brief an Euch mit seinen letzten Worten und Gedanken.
Ich wünsche nun allen eine gesegnete, besinnliche Adventszeit, verbleibe mit herzlichen Grüßen und in dankbarer Erinnerung an Julius Mathilde Gleichauf

Auszug aus dem geistlichen Testament von Pfr. Dreher

Der Heimgang lieber Menschen, die mir nahestanden und vor allem das Alter mahnen mich, mein Haus zu bestellen, solange ich noch dazu in der Lage bin.
Ich möchte leben und sterben als Glied und Priester der römisch-katholischen Kirche. Ich vertraue darauf , dass Gott, der Herr über Leben und Tod, mir ein gnädiger Richter sein wird. Ich hoffe, meinem Herrn Jesus Christus zu begegnen, dem ich mein Leben lang zu dienen versuchte.
Ich hoffe und vertraue, dass ich auch im Urteil der Menschen bestehen kann.

Ich möchte allen mit einem herzlichen Vergelts Gott danken, die mich in meinem Leben begleitet haben:
Meinen lieben Eltern, die mir mit dem Leben auch den Glauben mitgegeben haben, vor allem durch ihr treues und tapferes Vorbild.
Meinen Geschwistern, die mit mir aufgewachsen sind und in wechselvollen Zeiten am Teppich unserer Familiengeschichte gewoben haben.
Den Lehrern und Lehrerinnen, die mich in die Welt des Wissens und des Lebens eingeführt haben. Den Mitschülern und Mitschülerinnen an den verschiedenen Schulen.
Den Priestern, die mich im Glauben unterwiesen und durch die heiligen Sakramente immer tiefer mit Christus verbunden haben; besonders mein langjähriger Heimatpfarrer Peter Widmaier war mir zeitlebens das Vorbild der Frömmigkeit und des selbstlosen Dienens.

Ich danke meinen Kursgenossen und anderen priesterlichen Freunden und vielen anderen, die mir ihre Freundschaft und ihr Vertrauen geschenkt haben.
Ich danke den Bischöfen, Priestern und Pfarrgemeinden, denen ich dienen durfte und denen ich so Vieles verdanke.
Allen Menschen, denen ich begegnen durfte und die mich innerlich immer wieder reich beschenkt haben.

Ich möchte nicht aus dieser Welt scheiden, ohne zuvor aufgeräumt zu haben. Ich bitte alle und jeden Einzelnen, mir zu vergeben, wenn ich Unrecht getan habe oder wenn ich in Wort oder Schrift oder sonst wie Ärgernis gegeben habe. Ich vergebe auch von Herzen allen, die sich vielleicht gegen mich verfehlt haben, ich kann mit gutem Gewissen versichern, dass ich gegen niemand einen Groll hege oder etwas nachtrage; ich möchte meinem Richter mit offenem Blick begegnen können.

Und ich möchte alle segnen, bevor ich Abschied nehme.
Wie iches jeden Abend seit meiner Priesterweihe getan habe, so möchte ich alle ohne Ausnahme segnen

Gott behüte Euch alle und behaltet mich in gutem Andenken

Julius Fidelis Dreher, Priester des Herrn

robin.völkersbach
robin.völkersbach
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